Der 27.01. ist an der Marie-Kahle-Gesamtschule traditionell ein Projekttag, den wir unserer Namensgeberin und ihrer Zeit widmen. In allen Stufen arbeiten wir an der Thematik und gedenken der Opfer des Nationalsozialimus durch unsere Arbeit: wir recherchieren den Lebenslauf Marie Kahles, wir machen Stolperstein-Wanderungen und erinnern uns an die Opfer, wir schauen gerade in den höheren Stufen auch auf unsere jetzige Zeit: Wie gehen wir heute mit Menschen um, die wir als zu einer Minderheit zugehörig definieren? Wie steht es in der Welt um die Menschenrechte? Können alle ihr Recht einlösen?

In diesem Jahr können wir diesen gemeinsamen Austausch über die wichtigste Sache der Welt – das Recht, Mensch sein zu dürfen – nicht gemeinsam betreiben. Dennoch soll der Tag nicht vergessen sein. Als Schulleiterin hatte ich mich verpflichtet, einen Impuls zu diesem Tag in die Schulgemeinde zu geben. In meinen Vorüberlegungen kam natürlich auch die Schrift Marie-Kahles auf. Eine Information dazu finden Sie hier:

http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/marie-kahle/DE-2086/lido/57c9314cd6b912.48453145

Frau Kahle schildert ihre Vorbereitungen für die Flucht des gesamten Familie und die Unmöglichkeit, irgendwelche Besitztümer, Erinnerungen, Möbelstücke mitzunehmen.
Dennoch fragt sie: “War irgendetwas von Bedeutung im Vergleich zu der Hoffnung auf Freiheit?” (Marie Kahle, Was hätten Sie getan? Die Flucht der Familie Kahle aus Nazi-Deutschland; 3. Auflage 2006, Bouvier-Verlag, S. 59)

Im Jahr 2021 aber ist es ein anderes Zeugnis aus der Zeit des Nationalsozialismus, das mir noch passender erscheint. Es ist die Geschichte von Shelly Weiner und Raya Kizhnerman, die heute in Amerika leben. Sie waren in Riwne in der heutigen Ukraine aufgewachsen und mussten sich vor den Nazis verstecken. Unser Partner Centropa hat mit ihnen im Jahre 2013 den Ort ihres Verstecks besucht und einen Film gemacht, in dem die beiden ihre Geschichte erzählen.

Man braucht ein wenig Englisch, um alles zu verstehen – die Bilder sprechen aber auch für sich. Sicher können auch unsere Jüngsten diesen Film mit ihren Eltern gemeinsam anschauen.

Vielleicht findet sich bei Ihnen zu Hause der Raum und die Zeit dafür, den Tag zu würdigen und sich auszutauschen: Ist irgendetwas von Bedeutung im Vergleich zu der Hoffnung auf Freiheit? Vielleicht starten Sie dann mit diesem kurzen Film:

https://www.centropa.org/centropa-cinema/return-rivne-holocaust-story

Ich grüße Sie alle herzlich aus einer viel zu stillen Schule. Wir sehen uns wieder!

Sabine Kreutzer

27.01.2021 – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
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