Edvard Munch, Schneeschmelze bei Elgersburg (1906)

Ich schaue mir mein Bild genau an und versuche etwas zu erkennen, aber ich scheitere. Ich will es mir genauer anschauen, gehe näher heran. Ich stolpere und schreie „Aaaahhhh“. Ich spüre Kälte in meinem Gesicht und weiß, dass es nicht das Bild ist, auf dem mein Gesicht liegt.

Es ist Schnee und der Schnee ist nicht im Museum, er liegt auf den Feldern, die ich gerade betrachtet habe, auf den Hügeln ‘meines’ Bildes.

Ich stehe auf und schüttele mir den Schnee ab. Es ist wirklich die Landschaft, die ich gerade betrachtet habe. Ich sehe eine Hütte, weit weg von den schönen, mit Schnee bedeckten Feldern, auf denen ich stehe. Ich laufe los zu der Hütte. Als ich ankomme, öffne ich die Tür. Dort sitzt ein Mann.

„Oh, Hallo junge Dame, wohin führt die Reise?“ fragt er mich lächelnd.

„Ich suche den Ausgang des Bildes“, sage ich etwas verwirrt.

„Oh, das klingt aufregend. Setz dich doch zu mir, erzähl mir mehr, junge Dame“, sagt er obwohl ich gedacht hatte, dass er mich für irre hielte, wenn ich so etwas sage.

Ich setze mich neben den Mann. Erst da sehe ich, dass er das Bild malt, dass ich beschreiben muss.

„Mmmh, das Bild kenne ich“, sage ich leise zu ihm.

„Ich weiß, junge Dame, du bist in der Vergangenheit. Ich lebe hier ganz alleine und male meine Bilder mit sehr viel Freude.”

„Dann müssen sie Edvard Munch sein.”

„Das bleibt geheim, aber ich kann dir ein bisschen über das Bild verraten“,sagt er ganz leise und beginnt zu erzählen …

„Aber wie komme ich hier jetzt wieder heraus in meine Zeit?“, frage ich aufgewärmt und glücklich, obwohl ich durch seine Erzählung über das Bild nicht wirklich schlauer geworden bin, außer das Maler nicht einfach los malen, sondern lange über ein Bild nachdenken.

Der Mann schielt zu dem Bild herüber, ich verstehe, was er meint und probiere durch das Bild zu fassen.

Es funktioniert. Ich bin wieder in der Gegenwart und es ist nichts passiert und keine Minuten ist vergangen. Ich setze mich auf den Boden und schreibe meine Bildbeschreibung ohne Probleme, weil diese Reise mir gezeigt hat, dass ein Bild nicht nur ein Bild ist, sondern ein Moment oder sogar eine Geschichte.

Mia, 6a

Das Bild mit der versteckten Geschichte
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