Am 22.1. hat die Profilgruppe „Denkmal Aktiv“ gemeinsam mit der Friedensgruppe der Gemeinde Sankt Marien einen Stolperstein für Josef Faust gelegt. Im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler sich mit der Unterstützung der Gedenkstätte mit Josefs Kindheit beschäftigt und durch die Briefe zwischen Josefs Mutter und der Klinik, in die Josef von den Nazis gebracht worden war, herausgefunden, was mit Josef passiert sein musste. Josef wurde von den Nationalsozialisten umgebracht, weil er eine Behinderung hatte.
Die Profilgruppe konnte im Rahmen der Stolpersteinlegung auch Josefs Geschwister und Neffen kennenlernen. Nach der Stolpersteinlegung waren alle Gäste in die Schule eingeladen, die von den Kindern gestaltete Wand zum Leben von Josef Faust zu betrachten und auch die Portraits zu sehen, die in der Beschäftigung mit den Kinderbildern entstanden war. Es war sehr spannend und lehrreich zuzuhören, wie die Familie durch ihr Engagement die Wahrheit über Josefs Tod erfahren hatte: auch in Zeiten der Nationalsozialisten galt es als Mord, was Josef Faust passiert ist. Dennoch ist nie jemand veruteilt worden.
Für uns und die Familie war es wohltuend, nun einmal positiv an Josef zu denken und ihn in den Vordergrund zu rücken und nicht die Täter. Wir wissen jetzt, dass Josef gerne Sachen die Treppe hinunter warf. Er konnte nicht sprechen, aber er machte sehr gerne Lärm. Auch vieles über die Kindheit der Geschwister und das Leben in der Bäckerei in Bonn zu erfahren war spannend.
Auch die Presse hat über unseren Stolperstein berichtet, hier sind die Links: http://www.rundschau-online.de/bonn/stolperstein-der-grausame-mord-am-kleinen-josef-faust,15185502,21530560.html und http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bonn/bonn-castell/Stolperstein-fuer-kleinen-Josef-article953628.html