… aber das hat uns kaum gestört. Und am Sonntagmorgen konnten wir müde und zufrieden die Sonne auf den Treppen vor Sacré-Cœur genießen.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ging es los. Gegen acht Uhr morgens stiegen wir recht müde an der Porte Maillot aus und machten unseren ersten Spaziergang auf den Triumphbogen zu. Von dort aus liefen wir zum Palais de Chaillot, wo wir unsere Französischkenntnisse brauchten, um die fliegenden Händler mit ihren Eiffeltürmen abzuwehren. Die Sicht auf die Parkanlage mit dem Springbrunnen über die Seine auf das Wahrzeichen von Paris war überwältigend.
Da Frau Scholtheis das Wandern und das Treppensteigen liebt, nahmen wir nicht den Aufzug, sondern erklommen den Eiffelturm zu Fuß. Nach dem Einchecken im Hotel und einer Mittagspause erkundeten wir weitere „curiosités“ der Stadt: Im Louvre suchten und fanden die meisten von uns die Mona Lisa, die auf Französisch La Joconde heißt. Wir spazierten durch die Tuilerien zur Place de la Concorde, wo zur Zeit der Revolution die Guillotine und heute der Obelisk aus Ägypten stand bzw. steht. Dann schlenderten wir über die berühmten Champs-Elysées und bestaunten die Auslagen und Preise. Leider hatten wir Pech bei der Besteigung des Arc de Triopmphe: Als wir dort ankamen, um von oben den abends beleuchteten Eiffelturm zu sehen, hing dort ein Zettel, dass er ausnahmsweise schon geschlossen habe.
Am nächsten Morgen mussten wir wieder Treppensteigen, diesmal auf den Turm von Notre-Dame. Uns belohnte ein fantastischer Blick auf die Ile de la Cité von oben und auf die aus Stein gehauenen Tierfiguren, die mal als Wasserspeier dienten. Wir machten ein Gruppenfoto an dem „Nullpunkt“ Frankreichs vor der Kathedrale und besichtigten sie dann von innen.
Im Hallenviertel hinter dem Centre Pompidou hatten wir anschließend Zeit für ein Mittagessen und fürs Shoppen. Danach entschieden wir uns für einen Besuch der Orangerie, wo wir die berühmten Seerosenbilder von Claude Monet anschauten. Übrigens sind alle staatlichen Museen in Paris für EU-Bürger unter 26 Jahren kostenfrei. Um dies zu nutzen, durften wir nur nie als Gruppe in Erscheinung treten. Das klappte soweit ganz gut, nur an der Garderobe der Orangerie wären wir beinahe aufgefallen, als wir gefragt wurden, ob wir eine Gruppe seien und alle erschreckt im Chor antworteten: Non! Wir starteten einen zweiten Versuch, zum Abschluss des Tages auf den Triumphbogen zu steigen. Es sah auch zunächst alles ganz gut aus. Als wir aber nach einer halben Stunde ganz vorne in der Schlange noch immer nicht weiterkamen, da die Sicherheitskontrollen oben so lange brauchten, gaben wir auf. Dummerweise ging es dann weiter, gerade nachdem wir die Schlange verlassen hatten! Wir nahmen es mit Humor, zumal wir an dem Tag wirklich viel erlebt hatten und die Füße schon weh taten.
Am Sonntagmorgen schlenderten wir dann noch gemütlich durch kleine Gassen und viele Treppen (!) hoch auf den Montmartre-Hügel, von wo aus wir die Sicht auf die Stadt und den Eiffelturm endlich bei Sonne genießen konnten. Nach einer letzten Metrofahrt kamen wir vollzählig, pünktlich, zufrieden und erschöpft am Treffpunkt für den Bus an.
Sabine Scholtheis