Ein Römer mit Laptop: Herr Geisberger in voller Rüstung

Mit Josef Geisberger, einem Studenten der Geschichte aus Regensburg, war heute ein fast echter Römer zu Gast im Lateinunterricht. Herr Geisberger und zwei Kommilitonen sind Erlebnis-Archäologen: sie haben römische Rüstungen nachgebaut und sind in voller Montur von Wien nach Regensburg marschiert.

Herr Geisberger zeigte uns nicht nur viele Fotos von diesem Marsch, sondern er hatte auch die Rüstungen, Helme, Schilde und Schwerter dabei. Das Beste war, dass die Schülerinnen und Schüler diese ausprobieren konnten und die Grundlagen des Angriffs in Formation gelernt haben (nicht, dass man das brauchen könnte, aber Spaß gemacht hat’s!) Viele Fakten aus dem römischen Legionärsleben erlebten wir aus erster Hand.

Wussten Sie etwa, dass … die Legionäre auch Kettenhemden hatten? … sich jeweils 8 Legionäre auf dem Marsch nicht nur ein Zelt, sondern  auch einen Esel teilten? … es mehr als ein halbes Jahr dauerte, ein Kettenhemd zu erstellen? … der Helm ein kleines Visier hat, das die Schläge vom Gesicht ablenkt? … die Rüstung allein etwa 14 kg wiegt? … man den Schild beim Marsch auf dem Rücken trug? … man mit dem Schwert immer zustach, aber nie zuschlug? … man seinem Vordermann im Kampf am ledernen Schwertriemen festhielt, damit er in der Reihe blieb – und nicht etwa in Panik abhaute?  Eine Reihe zurück - auf Befehl!… man mit den Schilden die erste Reihe sicher vor allen Angriffen machte? … man auf Schild an die 100 Pfeile schießen kann und es nicht kaputt geht? … man mit dem Schild auch angreifen kann (Jan kann es inzwischen perfekt, siehe Foto unten!); … der Legionär in der ersten Reihe nach hinten gehen kann, wenn er müde wird? … man mit einem Pilum (Wurfspeeer) leider sowohl Rüstung als auch   Kettenhemd durchdringt? (Der Gelatineblock unter der Rüstung in Herrn  Geisbergers Versuchsreihe war jedenfalls sicher tot.); … man unter der Rüstung eine dicke Steppjacke trug, damit man sich bei einem Schlag auf die Rüstung nicht alle Knochen brach?  … die Legionäre in ihrer Grundausbildung viel Konditionstraining machten, damit sie mit 20 kg Rüstung und 20 kg Marschgepäck 35 km lange Tagesmärsche absolvieren konnten?

Tja, wir wissen es jetzt nicht nur, wir haben es alles ausprobiert. Mit Ausnahme des Wurfspeers – da wären wir sicher nicht versichert gewesen. Für den Marsch hatten wir leider keine Zeit ;-).

Herrn Geisberger und die Menschen von www.monumentum-vividum.de können wir jedenfalls allen Lateinschülern weiterempfehlen: da freut man sich doch glatt auf die Lektüre von Caesars De Bello Gallico!

Vielen herzlichen Dank an die Erlebnis-Archäologen – wir hatten viel Spaß!

 

 

Ein (fast) echter Römer zu Gast
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