Der diesjährige Kulturabend der Marie-Kahle-Gesamtschule stand ganz im Zeichen des Themas „Liebe hat viele Gesichter“. Was ist Liebe? Was kann sie bewirken? Und hat Liebe eigentlich Grenzen? Mehrere Wochen haben sich die Schüler*innen verschiedener Klassen, Profile und Arbeitskreise mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Entstanden ist dadurch ein facettenreiches Programm, in welchem die Schüler*innen die verschiedenen Seiten der Liebe eindrucksvoll widerspiegelten. Der Abend, welcher von den Arbeitskreisen „Kulturschule“ und „Vielfalt“ organisiert wurde, führte durch eine bunte Mischung verschiedenster Programmpunkte. Diese reichten von Theater, Gesang, Orchester- und Banddarbietungen bis hin zu Bodypercussion-Einlagen, Poetry Slam und einem Kurzfilm.

 „Es ist wirklich beeindruckend, was unsere Schüler*innen jedes Jahr an den Kulturabenden präsentieren“, sagte Lehrerin Heike Orthen, Lehrerin im Fach Darstellen und Gestalten und Hauptkoordinatorin des Abends. Damit verweist nicht nur auf das Moderationsteam Scon Mielke, Yousra Aarab, Ruth Unzola und Nicole John, welche souverän durch das zweistündige Programm führten. Für Licht und Ton sorgte der Profilkurs „Bühnentechnik“ die Schüler*innen der Q2 sorgten für das leibliche Wohl.

Eröffnet wurde der Abend von Asma Ziani, Diljan Hannan und Juliana Putri, die das Publikum mit ihren Gesangskünsten begeisterten. Insbesondere das gemeinsam gesungene Lied „Rolling in the deep“ sorgte für lang anhaltenden Applaus.

Als Nächstes betraten die Teilnehmer des Profils „Darstellen und Gestalten“ des Jahrgangs 7 die Bühne, welche die Vater-Sohn-Beziehung in Goethes bekannter Ballade „Erlkönig“  gekonnt in Szene setzten. Dass man auch „Ohne Worte“ überzeugen kann, zeigten die Schüler*innen aus dem Profilkurs „Bodypercussion“, welche ihre Körper unglaublich schnell und rhythmisch einsetzen konnten und ein staunendes Publikum hinterließen. Viel Zeit zum Staunen gab es jedoch nicht, da die Performance des 8-er Kurses „Darstellen und Gestalten“ die Zuschauenden direkt mit ihrer ersten Szene brilliant amüsierte. Was folgte, war ein Feuerwerk von live dargestellten Foto-Love-Stories. In diesen wurden verschiedene Bereiche der Liebe, Freundschaft, Beziehungen und sogar die Fanliebe thematisiert. Auf die Frage nach Lampenfieber im Vorfeld der Aufführung, äußerten sich die beteiligten Schüler Jan Schöler und Oskar Fischer mit den Worten: „Nein, nervös sind wir eigentlich nicht. Wir sind nämlich so gesehen ʼalte Hasenʻ, was Aufführungen betrifft, da wir jedes Jahr auf dem Kulturabend auftreten.“ Diesen Worten entsprechend ließen sich die gesamten Darsteller*innen auch tatsächlich von dem anhaltenden Gelächter des Publikums in keinem Moment aus der Rolle bringen und legten eine professionelle Darstellung an den Tag.

Anschließend zeigten die Schüler*innen des Darstellen und Gestalten-Kurses der Jahrgangsstufe 10 eine moderne Version des bekannten Märchens „Schneewittchen“. Die sich durchziehende moderne Akzentsetzung entzückte die Zuschauenden und trotz der vergifteten Baklava fanden die Hauptprotagonisten Hassan und die „freshe“ Süleyha  noch ein glückliches Ende.

Dann ging es mit dem Orchester der Marie-Kahle-Gesamtschule unter der Führung der Musiklehrerin Unna Lynch musikalisch weiter. Die elf Mitglieder präsentierten zunächst ein persisches Liebeslied und zeigten dabei direkt ihr musikalisches Können. Die persischen Klänge der Instrumente waren auch in den folgenden Liedern aus den Filmen „Harry Potter“ und „Fluch der Karibik“ zu vernehmen und stellten einen besonderen klanglichen Höhepunkt dar.

Den zweiten Teil des Abends eröffneten Joshua Mbasi, Leonard Wilsing, Robin Densing, Pascal Straßenburg und Niko Jung, welche im Profil „Newcomerbands“ eigene Kompositionen dem beeindruckten Publikum präsentierten. Hervorzuheben sei an dieser Stelle die Harmonie der Musizierenden über die verschiedenen Jahrgänge hinweg.

Anschließend wurde das Lied „Ring of Fire“ präsentiert, welches von Simon Krebs, Sebastian Grube, Malte Schlimbach, Jonas Wehner gespielt und mit viel Applaus bedacht wurde.

Weiter ging es poetisch mit dem vom Arbeitskreis Vielfalt vorbereiteten „Poetry Slam“. Die Gedanken von Eileen Wester, Sabrina Schruff und Frau Ha zu „Liebe und Hass“ wurden von ihnen mit vollster Überzeugung vorgetragen und regten die Zuschauenden zur Reflexion über ihre eigenen Einstellungen an. Die Stimmung wurde von den danach auftretenden Sängerinnen Jamila Raghe und Celina Wu (begleitet von Marvin Heimann) weiter getragen, ergänzt und insbesondere durch die starken Stimmen beim Vortrag von „Like I’m gonna lose you“ verstärkt. Die Sängerinnen gaben die Mikrofone an Simon Krebs und Eileen Wester weiter, welche in Begleitung von Lina Schröter und Tobias Nahrendorf, „Just the way you are“ mit voller Emotion vortrugen.

Bevor es zum Ausklang des Abends kam, welcher von den Bands „Area South“ und „Deine Mutta“ musikalisch begleitet wurde, rundete ein Kurzfilm den Abend ab. Dieser wurde vom Arbeitskreis Vielfalt & Friends im Vorfeld produziert und brachte das Publikum minutenlang zum Schmunzeln. Die Welt, in welcher die verschiedenen Szenen spielen, ist nämlich „Voll hetero“ und dreht die gesellschaftlichen Verhältnisse um. „Mutig, wie ihr als Heteropaar euch in der Öffentlichkeit zeigt“, „Ich habe kein Problem mit Heterosexualität….“, und „Hast du es denn schon mit deinem Geschlecht ausprobiert?“ sind einige Sätze, welche in der gezeigten Welt gesagt werden und einen heiter-nachdenklichen Nachgeschmack hinterlassen. Es lässt sich festhalten, dass der gezeigte Film das Thema, unter welchem der Kulturabend stand, auf den Punkt brachte.

Welches Thema beim nächsten Kulturabend präsentiert werde, sei noch offen, berichtete Musiklehrerin Sonja Bielewski: „Es ist immer wichtig, ein Thema zu finden, das auf mehreren Ebenen – akrobatisch, musikalisch, theatralisch etc. – umgesetzt werden kann.“ Natürlich haben dabei auch die Schüler*innen ein Mitspracherecht. Ihnen ist es zum Beispiel möglich, am Arbeitskreis Kulturschule teilzunehmen und dort ihre Ideen bezüglich des Kulturabends einzubringen. Dass sie viele Ideen haben, konnten sie an diesem Abend beeindruckend unter Beweis stellen. Es gilt nun über den Abend hinaus, den von den Schülerinnen und Schülern auf der Bühne gezeigten „Gesichtern der Liebe“ im Alltag mit Liebe, Akzeptanz und Toleranz zu begegnen.

Fotos: Christiane Langel und Janine Jonelat

Die Liebe hat viele Gesichter
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