Am 25.01.2024 hat sich der Pädagogik Leistungskurs von Frau Awan nach langer Vorbereitungszeit auf den Weg in die JVA Rheinbach gemacht. Im Rahmen der Besprechung der Theorie zur Entwicklung des moralischen Urteilens Lawrence Kohlberg haben wir uns über die Resozialisierungsmaßnahmen in der JVA ausgetauscht. Diese Möglichkeit des Austausches mit der JVA hatten wir seit und nach Corona nicht mehr, weshalb wir uns umso mehr auf den Ausflug gefreut haben. An dem Morgen haben wir uns alle vor dem JVA-Gebäude getroffen, wo wir dann auf zwei Mitarbeiter gewartet haben, die uns anschließend durch das Gebäude führten. Davor mussten wir selbstverständlich alles Mögliche abgeben und die Taschen in einem Spind abschließen. Auch wurden unsere Ausweise eingesammelt und kontrolliert. Während wir warteten, hatten wir die Möglichkeit einige Insassen zu sehen, die an dem Tag entlassen wurden. Dies war ein einmaliges Erlebnis, welches viele von uns nach dem Ausflug noch mit nach Hause genommen haben. Zu Beobachten, wie die Menschen nach einer gewissen Zeit in der JVA wieder in ihr altes Leben zurückgehen, war sehr interessant. Einige von ihnen wurden von Familienmitgliedern oder Freunden abgeholt, einige gingen alleine in Richtung der Bahnstation. Was wohl alles in ihren Köpfen vorging?
Als das Organisatorische dann letztendlich geklärt war, begann unsere Führung durch die JVA. Dabei trafen wir unter anderem auch auf Insassen, die in der JVA eine Arbeit ausführten. So haben wir auch gelernt, dass die Insassen dort auch selbst die Mahlzeiten vorbereiten und unter anderem auch Putzdienste und auch andere Dienste haben. Im Anschluss sind wir dann noch durch den Außenbereich gegangen, wo die Insassen zufälligerweise gleichzeitig ihre Freistunde hatten. Auch hier haben wir sehr prägende Erfahrungen gemacht. So begrüßte man uns jubelnd und manche schrien uns fragend hinterher, wie denn die Freiheit schmeckt.
Nach diesem Erlebnis wurden wir durch einige Räume der JVA geführt, u. a. haben wir den Raum gesehen, in dem die Insassen verweilen, die suizidgefährdet sind. Danach sind wir noch in die Kirche des Gebäudes gegangen, wo wir den schönen und hellen Gebetsraum besichtigen durften. Schlussendlich war unsere Führung auch schon fast zu Ende. Aber noch nicht ganz, denn wir haben in dem kleinen Museum der JVA vieles Interessantes über die Geschichte der JVA gelernt und darunter auch über bekannte Insassen, wie der Rapper Atar. In dem Museum konnte man die selbsthergestellten Waffen und Fluchtwerkzeuge betrachten, die man in den Zellen gefunden hat. Am Ende des Tages haben wir viele Erlebnisse mit nach Hause genommen und auch Freunden und Familie von den Erfahrungen erzählt.
Jin für den Pädagogik-LK der Q1